Ich konnte es doch nicht lassen, mich am 11.07.06 nach Frankfurt zu begeben, um mich davon zu überzeugen, dass die WM auch wirklich vorüber ist. Als hätten mich die letzten vier Wochen süchtig gemacht ... Und tatsächlich: es ist vorbei!
Die Stadt ist zur altgewohnten Normalität zurückgekehrt und am Main werden eifrig Arena, Buden und Riesenrad abgebaut. Einzig die rot-gelb gefärbte Eingangspforte am Eisernen Steg steht unberührt einem Denkmal gleich als Triumphbogen des Fußballs am Main und erinnert an die Ereignisse der Wochen zuvor. Die Straßen an beiden Mainuferseiten werden wieder befahren und der Verkehr quält sich in altgewohnter Manier ungestört von jubelndem Volk durch die Mainmetropole.
Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen - und es fällt mir schon ein bisschen schwer. War da was ...? Alles wieder beim alten, als wäre nichts gewesen? Ist etwas geblieben ...? Jawohl, da war etwas ganz Großartiges. Und noch einmal jawohl, ist da auch etwas geblieben! Ich behaupte, dass die letzten vier Wochen der WM in Frankfurt ihre Spuren hinterlassen haben (und damit meine ich nicht die Müllberge und die von Ruhestörung geplagten Anwohner). Wenn auch wieder alles beim alten ist, so wird mir diese WM weit mehr als ein sportliches Ereignis in Erinnerung bleiben. Es war für mich ein Fest der Ausgelassenheit, des fröhlichen Miteinanders, in das sich alle Beteiligten aus den vielen Ländern einreihten, als hätten sie alle nur darauf gewartet, ihre Lebensfreude auszuleben und diese mit anderen teilen zu dürfen. Als hätte sich eine weltweit fröhliche Stimmung angestaut bis man ihr während der WM-Zeit freien Lauf lassen konnte. Und: es machte für niemanden einen Unterschied, woher ein anderer kam, welche Hautfarbe er hat, ob jung, ob alt, ob Mann, ob Frau - zumindest habe ich nichts Gegenteiliges erlebt und dies hat mich tief beeindruckt. Ich werde diese Zeit jedenfalls nie vergessen. ich habe in diesen vier Wochen in Frankfurt mehr erlebt als in den letzten 10 Jahren, habe mehr Menschen in dieser Stadt kennen gelernt als je zuvor, habe mehr Offenheit bei den Menschen - und bei mir selbst -erlebt als je zuvor. Ich habe diese Stadt in der Zeit vom 06.06. (meinem ersten WM-Fototag) bis zum 09.07.06 nicht wiedererkannt, in dieser Zeit der multikulturellen Metamorphose - und doch war es "meine" Stadt, "mein" Frankfurt.
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