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Menschen > Streetworker

Ob zu Fuß, per Pedale, motorisiert auf 2, 3 oder vier Rädern, ob im Rollstuhl oder auf Krücken: wenn es darum ging, nach einem WM-Spiel den Sieg seiner Mannschaft zu feiern, strömten sie in Massen auf die Straße – und wurden alle zu Streetworkern der WM.

Ein illustre Gesellschaft tummelte sich auf diesem ausrangierten Militärfahrzeug nach dem Spiel Ecuador gegen Deutschland am 20.06.06. Ich stellte mich einfach mitten auf die Straße, nötigte so den Fahrer mit verkehrspolizistenähnlicher Geste zum Anhalten und fotografierte die Gruppe. Als ein übermütiger Passant auch nur andeutete, das Fahrzeug zu besteigen, um sich damit selbst zu einer Stadtrundfahrt der besonderen Art einzuladen, fuhr der Fahrer ihn an: "Fass mei Audo nett an und mach disch fott. Sonst gibts en Satz rote Ohrn!". Als ich anschließend noch einige Sekunden mit meinen Aufnahmen verbrachte, verlor er auch mit mir seine Geduld und rief mir mit rauchiger Bassstimme zu: "So, jetzt mach disch fott, mir wolle weider. Tschö jetzt ...". Ich hatte es wohl mit einem echten Frankfurter Original zu tun ... „On the road“ traf ich ihn mit seinem ungewöhnlichen Fahrzeug bei allen darauf folgenden Feierlichkeiten nach gewonnen Deutschlandspielen. Und jedes mal hatte er eine andere Besatzung an Bord.

 

Gesehen am 20.06.06 nach dem Spiel Ecuador gegen Deutschland.

 

22.06.06: nach dem Spiel Tschechien gegen Italien, gesehen an der Hauptwache.

 

24.06.06:

Nach der Begegnung Deutschland gegen Schweden vor dem BfG-Hochhaus.

 

26.06.06: nach der Partie Italien gegen Australien

 

"Streetworker" am 30.06.06 auf Frankfurts Straßen:

 

Was für die einen Vergnügen, war für andere harte Arbeit. Wie für die Polizisten auf diesen Bildern, die ich nicht um ihren Job beneidete, als es weniger freundschaftlich am 10.06.06 auf dem Römerberg zuging. Einige, wenige englische "Fans" versuchten die Polizei zu provozieren. Als dann von der Mainuferseite deutsche "Fans" mit ähnlichen Absichten auf die Engländer zugingen, bildeten die Polizisten eine Gasse zwischen den beiden "Fan"Blöcken, um ein Aufeinandertreffen der potenziellen Randalierer zu verhindern (zugegeben: mir fällt an dieser Stelle die Wortwahl schwer). Ich befand mich zur Zeit der Aufnahme zwischen den beiden Polizistenreihen, sozusagen im "Niemandsland" der Polizeigasse. Bis auf ein paar zur "gegnerischen" Seite fliegende Bierdosen löste sich die angespannte Situation nach einiger Zeit auf. Dies war übrigens eine von zwei spannungsgeladenen Situationen, die ich während der WM in Frankfurt erlebte - und die Dank gut durchgeführter Polizeistrategie nahezu gewaltfrei verliefen.