Anekdoten > Begegnungen
Iro mit seinem WM-Fanbus lernte ich auf dem Paulsplatz kennen. Er hat sich das WM-Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" zu eigen gemacht und sein persönliches auf seiner WM-Reise durch Deutschland beigesteuert: "Sei Dein eigenes Wunder - Be your own wonder". Iro bereiste alle deutschen Städte, in denen WM-Spiele stattfanden. Dort kampierte er mit seinem Bus und gab allen vorbeiziehenden Menschen die Gelegenheit, sich in sein goldenes WM-Buch einzutragen. Ein netter und humorvoller Kerl.
Mit dem Herzen in der Hand
„Das tut gut. Ach, was tut das gut. Endlich tut einmal etwas richtig gut.“, sprach die Frau zu mir und fasste sich dabei ans Herz. Gesehen, gehört und festgehalten im portugiesischen Kulturzentrum in Heddernheim nach dem Ende der Begegnung Portugal gegen Iran, die die Portugiesen mit 2:0 gewannen.
Ghana wird Meister
Ein Taxifahrer aus Ghana schwenkte seine Landesfahne aus seinem Auto in der Braubachstraße, zwischen Römer und Paulsplatz. Die Passanten jubelten ihm zu und er freute sich umso mehr, als sich nach dem 2:0-Sieg der ghanischen Mannschaft gegen Tschechien ein paar seiner Landsleute vom Mainufer kommend zu ihm gesellten und vor seinem Taxi eine kleine Feier abhielten.
Eintracht
24.06., Stunden vor dem Spiel Deutschland-Schweden: in der Stadt tobte der Bär, die Mainarena hatte bereits wegen Überfüllung geschlossen und die Fans zogen einer Völkerwanderung gleich auf beiden Seiten des Mainufers auf, um einen Zuschauerplatz an einer der Uferstraßen mit Sicht auf die Großleinwand zu ergattern. "Deutschlaaand, Deutschlaaaaand!", ertönte es aus allen Richtungen. Ich wanderte die Schöne Aussicht entlang mit Zielrichtung Alte Brücke und beobachtete das rege Treiben mit meiner Kamera. Zwischen all den Fangesängen und -Rufen ertönte es hinter mir plötzlich: "Eintracht wird Meister - bum bum, bum bum bum bum." Als ich mich umdrehte, grinste mir ein junger Mann aus dem Fenster seiner Erdgeschosswohnung entgegen, dessen Fenstervorsprung mit einer Eintracht Fahne verkleidet war. "Und, wie hoch gewinnt heute die Eintracht?", forderte ich ihn scherzhaft zum verbalen Schlagabtausch heraus. "Ei, Sechs zu Null. Un dann simmer Deutscher Meister.! SGE wird Meister ...". Eine spaßige Gesellschaft tummelte sich im Hintergrund seiner Küche. "Na, dann will ich mal den Deutschen Meister im Ich-habe-mich-im Datum geirrt fotografieren", rief ich ihm zu und drückte auch schon auf den Auslöser.
Respekt
"Respect every Pussy", mit diesem Slogan auf ihren T-Shirts standen sie vor mir, die zwei jungen Damen mit ihrem männlichen Begleiter, ihre Taschen vollgestopft mit irgendwelchen Flyern. "Macht ihr ein Gewinnspiel und gibt es etwas zu gewinnen ...?", fragte ich sie scherzhaft. "Ja, na klar. Ein Foto von uns!", war ihre prompte Antwort und wie auf Knopfdruck warfen sie sich vor meiner Kamera in Pose. "Na, dann will ich mal den Hauptgewinn machen.", gab ich grinsend zurück, während ich auch schon meine Bilder schoss. Ob ich denn ein besonders lieber Mensch sei, wenn ich "every Pussy respekte" und ob ihre Prospekte denn auch so respektabel seien, fragte ich sie noch. Schon hatte ich ein Werbeheftchen mit darauf abgebildeten barbusigen Damen für irgendein Strip-Lokal im Bahnhofsviertel in der Hand. "Respekt!", verabschiedete ich mich grinsend. Ich war bis heute noch nicht in dem Lokal ... vielleicht schaue ich irgendwann einmal spaßeshalber mit meiner Kamera dort vorbei, um ein paar respektable Fotos zu machen ...
„Dein“ Foto
Ob ich ein Foto von ihm machen dürfe, für eine Fotoreportage über Frankfurt, die im Internet veröffentlicht wird, fragte ich den im Rollstuhl sitzenden Brasilienfan auf englisch. Er antwortete mir mit schüchternem Blick und ich war mir nicht sicher, ob er mich verstanden hat. "Sure, sure", entgegnete mir sein Vater von der Seite. Der Junge sprach etwas zu seinem Vater auf Brasilianisch, ich wartete. Dann gab mir der Vater zu verstehen, dass sein Sohn sich sehnlichst ein Foto vor der Kulisse der Großleinwand in der Mainarena wünsche und dass er schon immer ein Bild von sich veröffentlicht sehen wolle, es aber noch nie mit einer Publikation geklappt habe. Nachdem ich auf den Auslöser gedrückt hatte, versicherte ich den beiden, dass es mir eine Freude sei, dieses Bild im Internet zu veröffentlichen und sie sich dies dann gerne von zu Hause aus anschauen könnten. Also, Junge, leider weiß ich Deinen Namen nicht, weil ich vergessen habe, danach zu fragen: hier ist Dein Bild, das Du Dir hoffentlich von Brasilien aus anschauen kannst!
Ein Weltmeister
Getroffen auf der Zeil in der Nacht vom 09. auf den 10.07., um 3.30 Uhr morgens. So sieht auch ein Weltmeister aus.