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Anekdoten > Gelogen?

Ein Foto lügt nicht! Oder vielleicht doch ...? Wenn ich Ihnen sage, dass dieses Foto vom Eisernen Steg während der WM aufgenommen wurde, glauben Sie mir das oder nicht ...? Ein Foto lügt nie, dass ist richtig, aber der Fotograf kann ein Foto derart gestalten, dass es der Lüge bezichtigt werden kann. Ein Foto wird von Fotograf und Kamera zugleich geboren, wobei die Kamera widerstandslos die Befehle des Fotografen ausführt. Der Fotograf ist Zeuger eines Bildes, bei dessen Geburt die Kamera als Hebamme fungiert. Das Foto ist immer unschuldig, rein und unverdorben. Engelsgleich verkündet es die vom Fotografen geschaffene Wirklichkeit, die nicht immer mit der Realität in Einklang stehen muss. Wie bei diesem Bild: während einer Langzeitbelichtung von ca. 2 Minuten sind mindestens 20 Menschen durch das Bild gelaufen. Doch durch den langen Lichteinfall auf den Kamerasensor (analog zum Film) haben sie dabei nicht einmal leichte Bewegungsspuren hinterlassen, sondern haben sich im Bild wie Luftgeister aufgelöst. Real waren sie bei der Szenerie alle anwesend, auf dem Bild existieren sie aber nicht. Das ist für mich die Magie der Fotografie, einer Kunst, die dich durch ihre vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten zur absoluten Faszination erhebt. Und wie schön es doch ist, dass der Fotograf seine zum Bild gewordene Lüge auf das Foto schieben kann - wie im richtigen Leben ...